Gesundheitliche Risiken von Feinstaub
Mit Feinstaub atmen Sie kleine Partikel ein, die über den Blutkreislauf auch Ihre Organe erreichen können – dies kann beispielsweise Schlaganfälle oder Herzinfarkte auslösen. Je kleiner dabei die Partikel ausfallen (Bsp: Ultrafeinstaub), desto gefährlicher kann dies für den menschlichen Organismus sein. Feinstaub mit einer Teilchengröße von 5-10 µm gelangt bis in den Nasen- und Rachenraum, bei einer Partikelgröße von 3 µm sogar bereits in den Bronchienbereich. Ultrafeine Partikel (PM 0,1) erreichen auch die Lungenbläschen, worüber Sie in unseren Blutkreislauf gelangen können. Generell gilt:
⦁ Je länger Sie einer Feinstaubbelastung ausgesetzt sind, desto gefährlicher können die Folgen sein
⦁ Gehören Sie zu einer Risikogruppe, sind die Gesundheitsrisiken höher einzuschätzen
⦁ Je kleiner die Partikel, desto höher fallen die Risiken aus
Zur Risikogruppe gehören vor allem Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem. Darunter zählen Senioren, Kleinkinder, Allergiker – aber auch Menschen mit Vorerkrankungen wie zum Beispiel bestehende Atemwegs- oder Herzkreislauferkrankungen.
Es ist mittlerweile wissenschaftlich belegt, dass Feinstaub für die menschliche Gesundheit schädlich und risikoreich ist. Zum Teil lagern sich zudem an den Oberflächen der kleinen Feinstaubpartikel Stoffe wie zum Beispiel Schwermetalle oder Aluminium ab, die Krankheiten wie Krebs hervorrufen können. Von wesentlicher Bedeutung für die Gefahren von Feinstäuben sind die Konzentration und deren Eigenschaften, zum Beispiel die Toxizität. Ebenfalls relevant für die Gesundheitsbeurteilung ist zusätzlich die Oberfläche dieser Teilchen.
Gesundheitliche Auswirkungen von Feinstaub
Feinstaub kann unter anderem Entzündungen in den Blutgefäßen hervorrufen und zu einem Anstieg der Gerinnungsneigung des Blutes beitragen – auch das Thromboserisiko kann dadurch signifikant ansteigen. Vorübergehende Belastungen durch Feinstaub können zu Hustenanfällen, Bronchitis, Anfällen von Asthma oder einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion führen und auch leichtere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verursachen.
Längerfristige Belastungen sind mit einem höheren Risiko für Lungenkrebs und bei Kindern mit einem höheren Risiko für Probleme des Lungenwachstums und der Funktion des Gehirns verbunden. Eine Studie aus dem Jahr 2019 des Max-Planck-Instituts für Chemie und eine Studie der Universität Mainz zeigen, dass eine starke Abgasbelastung mit einem höheren Risiko für einen Herzinfarkt verbunden ist.
Symptome einer starken Feinstaubbelastung |
Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen steigt an |
Thromboserisiko steigt an, durch Ablagerungen in den Blutgefäßen |
Reizungen und Entzündungen im Bereich der Schleimhaut, Atemwege und Lunge |
Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen |
Atemwegserkrankungen können entstehen oder verstärkt werden |
Feinstaubbelastung für Allergiker
Feinstäube können die Symptomatik bei Allergikern und in erster Linie bei Asthmatikern und Patienten mit Heuschnupfen verstärken.
Feinstäube heften sich dabei an Pollen und verstärken somit die Allergene Wirkung auf diese Art und Weise.
Das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (2020) zeigt durch unterschiedliche Studien, dass Asthmatiker bei einer Exposition mit Feinstaub – besonders aus dem Verkehr – mit erhöhten Beschwerden der Atemwege, einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion und mit dem Bedarf an Medikamenten zur Folge hat. In Studien konnte bewiesen werden, dass Feinstaub eine negative Wirkung auf die Bildung von Immunglobulin E, einem Antikörper hat (Vgl. Dermatologie, Jung 1995).
Die Fachzeitschrift Clinical and Experimental Allergy aus Großbritannien (Volume 32, Issue 10) weist darauf hin, dass Feinstaub auch Allergien hervorrufen kann. So wurde bereits festgestellt, dass Feinstaub im Straßenverkehr das Risiko für Allergien verstärkt. Zwischen verkehrsbedingtem Feinstaub und dem Risiko einer Erkrankung für asthmatische Bronchitis, Heuschnupfen und allergischer Sensibilisierung gegen Pollen konnte dabei ein eindeutiger Zusammenhang hergestellt werden.