Wie kann ich mich vor Radon schützen?
Nicht nur im Akutfall empfiehlt es sich, Maßnahmen gegen die Radonkonzentration in den eigenen Innenräumen zu ergreifen. Umso geringer der Wert von Radon ist, desto eher können Sie gesundheitliche Risiken minimieren, die im Zusammenhang mit Radon stehen. Die Hauptursache einer erhöhten Radonkonzentration in Innenräumen sind Lecks des Untergrundes. Kleinste Risse und Öffnungen genügen für die Ausbreitung des Radon-222 Gases.
Um die Radonkonzentration zu minimieren, sind somit folgende Maßnahmen sinnvoll:
- Kellerabdichtungen überprüfen
- Gebäude luftdicht machen
- Bodenluft absaugen
Naheliegend ist es, zunächst die Risse und Lecks zu schließen. Dies betrifft sowohl Kellerräume als auch alle Eintrittswege, die Radon in Innenräumen begünstigen könnten. Um sicherzugehen, können Sie offene Stellen in Kellerräumen mit Silikon abdichten. Ebenfalls ist es hilfreich, Kellertüren vollständig abzudichten, sodass diese keinen Spalt mehr unter der Tür aufweisen. Die Türen zum Keller sind in diesem Zuge immer geschlossen zu halten, andernfalls erfolgt kein Schutz.
Was sind mögliche Lecks?
Dies können Risse, Fugen, Naturböden, Kabelverläufe, Schächte oder auch Rohre sein.
Doch nicht nur der Keller, auch das Mauerwerk des Gebäudes kann Lecks beinhalten, die Radon durch den entstehenden Luftaustausch zwischen Innen- und Außenluft nach innen befördern. Fachpersonal kann dabei helfen, die Lecks zu orten und anschließend zu schließen. Zuletzt haben Sie noch die Möglichkeit, durch ein Saugverfahren radonhaltige Bodenluft abzusaugen. Diese Option steht jedoch nur offen, wenn der Baugrund gasdurchlässig ist. Für eine solche Maßnahme sollten Sie sich von entsprechendem Fachpersonal beraten lassen. Bereits während der Planung Ihres Hauses können Sie sich mit der Radonkonzentration vertraut machen. Sollten Sie selbst das Haus errichten, sollte die Radonkonzentration in die Hausplanung einbezogen werden.
Bodenplatten, die Feuchtigkeit minimieren, sind dabei zu empfehlen – insbesondere in Gebieten, in welchen die Radonkonzentration als hoch eingestuft wird. Gleichwohl sollte die Nutzung der Räumlichkeiten in die Planung mit einbezogen werden. Dabei ist es unerheblich, ob Sie zur Miete wohnen, einen Neubau planen oder Eigentum besitzen.
Kellerräume sollten bestenfalls nicht für wohnliche Nutzungszwecke genutzt, sondern vielmehr für Lagerungszwecke verwendet werden. In diesem Zuge sei darauf zu achten, dass es stets Barrieren zwischen Kellerräumen und Wohnräumen gibt, wie etwa verschlossene, abgedichtete Türen.
In den einzelnen Räumen eines Hauses sind unterschiedliche Radonexpositionen vorzufinden. Radonexposition beschreibt den Zusammenhang zwischen der Radonkonzentration sowie der Aufenthaltszeit eines Menschen innerhalb des Raumes. Somit sind Räumlichkeiten mit einer verhältnismäßig niedrigen Radonexposition stets als Wohn- und Schlafräume zu bevorzugen. Wie Sie die Radonexposition herausfinden? Sie können Messungen vornehmen.
Ein regelmäßiger Luftaustausch hilft zusätzlich, die Radonkonzentration in der Innenraumluft entsprechend gering zu halten. Hierfür zeigen wir Ihnen im weiteren Verlauf des Ratgebers entsprechend kontrollierte Lüftungslösungen zur Reduzierung des Radongases innerhalb von Gebäuden.