Welche Vorteile hat eine kontrollierte Wohnraumlüftung?
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt dafür, dass in Wohngebäuden die Raumluft eine optimale Qualität aufrechterhält. Eine verbrauchte Raumluft mit erhöhter Konzentration an Schadstoffen oder Luftfeuchtigkeit kann hingegen schädlich für die Bewohner, aber auch für die Gebäudesubstanz selbst sein (Optimale Luftfeuchtigkeit). Eine kontrollierte Wohnraumlüftung schützt daher Sie und Ihre Immobilie.
Warum reicht eine Fensterlüftung nicht mehr aus?
Vor 50 Jahren war die Bauweise von Gebäuden an andere Standards geknüpft als heute. Die Gebäudehülle war hier deutlich luftdurchlässiger, sodass unabhängig vom Fensterlüften eine Art „Grundlüftung“ durch die Undichtigkeiten am Gebäude permanent bestand. Vielleicht kennen Sie dies noch von Altbauten, bei denen beispielsweise bei älteren Fenstern ein leichter Luftzug wahrzunehmen ist. Informieren Sie sich zusätzlich in unserem Ratgeber zum Thema Richtig Lüften.
Um die politischen Klimaziele einzuhalten, soll der Primärenergiebedarf von Haushalten gesenkt werden. Damit hier weniger Heizenergie benötigt wird, muss die vorhandene Energie stärker gespeichert werden. Während bei einer Fensterlüftung die Wärme mit abgeführt wird, kann diese durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung abgemindert werden. In diesem Zuge wurden auch energetische Baustandards weiterentwickelt, mit dem Ziel, die Gebäudehülle luftdichter zu gestalten. Dadurch werden heutzutage Fassaden stärker gedämmt oder auch Fenster mehrfach verglast. Da bis zu 20% der Heizenergie über das Dach bislang verloren gingen, stand auch die Dämmung des Dachsstuhls im Vordergrund dieser energetischen Standards. All diese Maßnahmen gelten inzwischen auch bei umfangreichen Sanierungen von Altbauten, mit dem Ziel, langfristig Heizenergie einzusparen.
Ein ungünstiger Nebeneffekt davon ist, dass auch die Schadstoffe sowie die Feuchtigkeit genau so wenig abgeführt werden können, wie die Heizenergie. Die Luft „steht“ förmlich in energieeffizienten Bauprojekten. Hierfür gibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) einen Mindestluftwechsel vor, der zum Schutz der Immobilie eingehalten werden muss. Um diesen Mindestluftwechsel ohne die zusätzliche Infiltration durch Gebäudeundichtigkeiten einhalten zu können, müsste bei einem normalen Vierpersonenhaushalt alle zwei bis drei Stunden stoßgelüftet werden – auch nachts. Da dies unzumutbar ist, bedarf es häufig einer zusätzlichen mechanischen Lüftungsunterstützung zum Schutz der Gesundheit und der Gebäudesubstanz.
Wussten Sie, dass meist der Architekt, der für das energetische Bauprojekt verantwortlich ist, auch für die Einhaltung des Mindestluftwechsels haftet? Dies wird in einem Lüftungskonzept für jedes Bauprojekt überprüft.
getAir unterstützt Sie bei der Erstellung eines Lüftungskonzepts kostenfrei und berät Sie für Ihr anstehendes Bauprojekt.
Ihre Vorteile mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung im Überblick
Feuchtigkeit
Dadurch, dass die Gebäudehüllen immer dichter gebaut werden, kann kaum noch Luft auf natürlichem Wege nach außen und innen strömen. Dies wiederum sorgt dafür, dass mehr Feuchtigkeit in den Wohnräumen gespeichert bleibt, was die Schimmelbildung stark beschleunigt.
Durch eine angemessene Lüftung wird verhindert, dass die Feuchtigkeit in den Wohnräumen Ihre Bausubstanz angreift und Schimmel entsteht. Die Lüftung trägt die Feuchtigkeit dabei kontinuierlich ab.
Schadstoffe
Ist ein natürlicher Luftaustausch nicht mehr gegeben, so wird auch die Qualität der Luft rapide sinken. Dabei liegt das Hauptproblem darin, dass die Konzentration des Kohlendioxids steigt, und sich dadurch verhältnismäßig viel CO2 in den Räumen befindet. Durch diesen hohen Anteil vermehren sich unterschiedliche Keime schneller und beeinträchtigen die Gesundheit maßgeblich.
Außerdem sorgen kontinuierliche Ausdünstungen aus Textilien für den Anstieg von chemischen Stoffen in der Luft. Dies findet auch bei Möbeln statt, die gesundheitsschädliche Stoffe wie Lacke oder Farben abgeben, sog. flüchtige organische Verbindungen (VOC). Unberücksichtigt sind hierbei Partikel, Pollen oder Feinstaub, die bei einer Fensterlüftung ungefiltert in den Wohnraum gelangen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung reinigt die Luft permanent mit speziellen Filtern und absorbiert die Vielzahl an Schadstoffen. Sie werden dies als Bewohner in einem gesteigerten Wohlbefinden spüren.
Wohlbefinden
Durch den regelmäßigen Austausch der Raumluft wird für einen ausreichenden Sauerstoffgehalt innerhalb des Gebäudes gesorgt. Dadurch steigen die Konzentration und das allgemeine Wohlbefinden der Bewohner. Gleichzeitig kann sich dies auch auf einen gesünderen und angenehmeren Schlaf auswirken.
Allergien
Wird eine Fensteröffnung durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung überflüssig, treten auch Pollen nicht mehr ungehindert in den Wohnraum ein. Durch die integrierten Filtersysteme samt Pollenfilter können diese von außen gefiltert werden. Auch Pollen, die von außen durch die Kleidung ins Hausinnere gelangen, werden kontinuierlich durch den Luftaustausch abgebaut und gefiltert – das Haus bleibt eine pollenfreie Zone. Gerade für Allergiker können die eigenen vier Wände hier zum wirklichen Rückzugsort in der Akutphase werden. Außerdem kann hier weiteres Zubehör zur Filterung der Raumluft zusätzlich genutzt werden, wie Feinfilter oder Aktivkohlefilter zur Vermeidung von unangenehmen Gerüchen. Wir haben Ihnen weiterhin einen ausführlichen Überblick zum Thema Heuschnupfen & Pollen erstellt.
Wussten Sie schon?
Auch das Einbruchrisiko kann dadurch sinken, dass Sie weniger das Fenster öffnen – vor allem im Erdgeschoss.
Geräuschkulisse
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt dafür, dass das Öffnen von Fenstern nicht mehr notwendig ist. Dadurch können auch Geräusche von außen deutlich gemindert werden, die bei einem geöffneten Fenster ungehindert in den Wohnraum treten – auch nachts.