Dezentrale Lüftungsanlagen zum Schutz vor Aerosolen
Im direkten Kontakt mit Menschen ist der Schutz vor virenbehafteten Aerosolen nur schwer zu bewerkstelligen. Vor allem in geschlossenen Räumen kann die Konzentration innerhalb der Raumluft schnell ansteigen, sodass sich das Infektionsrisiko dabei erhöht. Eine effektive Lösung kann hierbei mit einem kontinuierlichen Abtrag der Aerosole aus der Raumluft geschaffen werden. Diese kann durch eine effiziente Raumluftfilterung, aber auch durch einen regelmäßigen Luftaustausch gelingen, bei dem die Aerosole mit der verbrauchten Raumluft nach außen abgeführt werden. Dies ist der Grund, warum ein regelmäßiges Lüften in geschlossenen Räumen von führenden Instituten und Virologen empfohlen wird. In der Praxis ist dies oft nicht einfach umzusetzen, denn je kleiner der Raum oder je mehr Menschen sich hier aufhalten, desto häufiger sollte dabei gelüftet werden.
Dezentrale Lüftungsanlagen übernehmen für Sie den regelmäßigen Luftaustausch und führen verbrauchte Raumluft gemeinsam mit den darin enthaltenen Aerosolen nach außen ab.
Dadurch kann das Infektionsrisiko innerhalb von geschlossenen Räumen gesenkt werden, ohne, dass Sie hier tätig werden müssen oder in Ihrem Alltag gestört werden. Durch den regelmäßigen Luftaustausch wird auch übermäßige Feuchtigkeit und CO² mit abgeführt – ebenso wie Schadstoffe innerhalb der Raumluft, die sich durch Ausdünstungen von Möbeln, Textilien und Baustoffen ergeben. Gerade in den Wintermonaten kann die Heiz- und Wärmeenergie um mehr als 90% gespeichert werden, wodurch Sie bis 50% der Heizkosten durch den Wärmeerhalt einsparen können.
Vor allem in Schulen und Kindergärten wird der Einsatz von kontrollierten Lüftungsanlagen immer unumgänglicher – aber auch im direkten Arbeitsumfeld. Typische Aktivitäten wie sprechen, singen oder schreien erhöht die Zahl der ausgestoßenen Aerosole immens. Die Goethe-Universität Frankfurt führte hierzu eine Studie durch, bei welcher Klassenräume mit Lüftungsanlagen getestet wurden. Das Ergebnis war positiv – durchschnittlich 90% der Aerosole in der Luft konnten dabei bereits nach 30 Minuten abgeführt werden.
Des Weiteren sorgen dezentrale Lüftungsgeräte auch für optimale Feuchtigkeitsverhältnisse in Innenräumen. Während übermäßige Feuchtigkeit zusammen mit Aerosolen abgeführt wird, schützt eine Rückbefeuchtung über die integrierte Keramik hier zusätzlich vor einem Austrocknen der Räume.
Feinstaub
Unter Feinstaub versteht man kleinste Partikel, die sich aus festen Stoffen zusammensetzen, die als Bestandteile von Aerosolen in der Atmosphäre vorliegen. Der Feinstaub wird in zwei Arten anhand der Entstehung unterschieden: primär emittierter und sekundär gebildeter Feinstaub. Dabei ist dieser meist die Folge menschlichen Handelns. Beispielsweise entsteht primärer Feinstaub durch Emissionen aus Kraftfahrzeugen, Heizwerken, der Materialherstellung und der Landwirtschaft. Er bildet sich aber auch durch natürliche Staubquellen wie Bodenerosion und kann z.B. beim Fahren von Autos aufgewirbelt werden und in die Luft geraten.
Je nach Partikelgröße kann der Feinstaub bereits in den oberen Atemwegen abgefangen werden. Häufig sind die Partikel jedoch so klein, dass diese bis in die Lunge und in die sich dort befindenden Bronchien und Lungenbläschen eindringen. Ultrafeine Partikel können sogar bis in das Lungengewebe und den Blutkreislauf geraten. Die gesundheitlichen Folgen variieren entsprechend der Eindringtiefe. Feinstaub kann damit Ursache von Schleimhautreizungen und lokalen Entzündungen in Luftröhre und Bronchien sein. Aber durch das Eintreten in den Blutkreislauf kann Feinstaub die Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems verändern und Folgeerkrankungen in Organen bewirken.
Auch hier können dezentrale Lüftungssysteme durch einen kontinuierlichen Luftaustausch unterstützen, genauso wie durch integrierte HEPA-Feinstaubfilter. Dabei werden Feinstaub-Partikel regelmäßig aus den Räumen abgeführt und aus der Raumluft gefiltert.
Wenn Sie sich näher für das Thema Feinstaub interessieren, empfehlen wir Ihnen unseren spezifischen Ratgeber.
Wie funktionieren dezentrale Lüftungsanlagen?
Bei einer dezentralen Lüftung werden mehrere Einzelgeräte direkt in die Außenwand eines Gebäudes paarweise eingesetzt. Dadurch kann der Luftaustausch an mehreren Stellen bewerkstelligt werden, was gerade für den schnellen Abbau von Aerosolen hilfreich ist. Die paarweisen Systeme funktionieren nach dem Push-Pull-Prinzip. Jedes Lüftungsgerät führt dabei abwechselnd ca. 60 Sekunden lang Raumluft nach außen ab, bevor der Reversierventilator des Geräts seine Richtung ändert und den Raum wieder 60 Sekunden lang mit Frischluft versorgt. Die Wärme der verbrauchten Raumluft wird durch einen Wärmetauscher beim Abführen bis zu 91% gespeichert und nach dem Richtungswechsel an die einströmende Frischluft abgegeben. Der kontinuierliche Luftstrom wird dabei permanent durch eingesetzte Filtersysteme von Schadstoffen, Partikeln und Pollen gefiltert – sowohl von der abgeführten Raumluft als auch von der einströmenden Frischluft von außen. Die Systeme können dabei nicht nur bei Neubauten direkt in der Rohbauphase mit eingeplant werden, sondern durch eine Kernlochbohrung auch nachträglich innerhalb kürzester Zeit nachgerüstet werden.