Optimale Luftfeuchtigkeit – So schützen Sie Gesundheit und Gebäude

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Aktuelle Studien zeigen, dass mehr als ein Viertel der deutschen Haushalte ein zu feuchtes oder zu trockenes Raumklima haben. 50% relative Luftfeuchtigkeit und 20 Grad Celsius Raumtemperatur gelten hierbei im Schnitt als ideal. Zu trockene oder zu feuchte Luft kann auf Dauer schädlich für Gesundheit und Gebäude sein – denn hier droht Schimmelgefahr. Was bedeutet eine ideale Luftfeuchtigkeit konkret und welche Auswirkung hat eine abweichende Raumluft wirklich? Wir zeigen Ihnen, was Sie über Ihre Raumfeuchte in den Wohnräumen wissen sollten.

Was ist eine optimale Luftfeuchtigkeit?

Wasser ist ein wichtiger Bestandteil der Luft, die uns umgibt. Dabei kann die Menge an Wasser, die in der Luft enthalten ist, variieren. Der Begriff Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Wasserdampf sich in der Luft befindet. Eine ideale Raumfeuchtigkeit ist für das menschliche Auge unsichtbar. Wir nehmen sie nur dann wahr, wenn diese extremere Ausprägungen entwickelt – denn dies spielt für unser Wohlbefinden eine entscheidende Rolle. Viele Menschen fühlen sich vor allem bei schwülem Wetter unwohl und klagen über gesundheitliche Probleme. Mehr zum Thema: Wohlbefinden & Wohnkomfort steigern.

Es gibt verschiedene physikalische Größen, die den Anteil von Wasserdampf beschreiben können. Mit den Größen der absoluten Luftfeuchtigkeit und der relativen Luftfeuchtigkeit lässt sich die Raumfeuchte genauer bestimmen.

Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Gramm Wasser in einem Kubikmeter Luft enthalten ist (mathematisch: g/m³). Dieser Wert kann zwischen Null und einem Maximalwert variieren. Dieser Maximalwert ist stark von der Lufttemperatur abhängig. Wenn die maximale Luftfeuchtigkeit erreicht ist und noch weiterhin Wasserdampf hinzugeführt wird, kondensiert das Wasser und wird als feiner Nebel oder als ein Wasserfilm an Fenstern und Wänden sichtbar. Dies geschieht auch, wenn sich die Luft abkühlt und dadurch weniger Wasserdampf aufgenommen werden kann.

Die relative Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Wasserdampf in Prozent aktuell in der Luft vorhanden ist. Wenn dieser prozentuale Anteil niedrig ist, kann die Luft weiterhin Feuchtigkeit aufnehmen. Sobald jedoch 100% Raumfeuchtigkeit erreicht ist, wird das Wasser wieder kondensieren und sich in Form von Feuchtigkeit niederschlagen. Die relative Luftfeuchtigkeit ist für das menschliche Wohlbefinden ausschlaggebend.

Die optimale Luftfeuchtigkeit ist keine feste Größe, sondern eine prozentuale Spanne. Als optimal gilt eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 50%, mit einer Abweichung von +/- 10%. Die optimale Temperatur liegt im Durchschnitt bei 20 Grad Celsius. Das optimale Raumklima ist als eine Kombination aus der optimalen Luftfeuchtigkeit und der richtigen Temperatur zu verstehen.

Bei einer Erkältung sollte die Raumfeuchte kurzfristig erhöht werden. Dadurch wird die Atmung erleichtert und die Sauerstoffaufnahme erhöht. Außerdem werden die Haut sowie die Schleimhäute vor dem Austrocknen geschützt. Um die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum in einem idealen Bereich zu regulieren, gilt die korrekte Messung des aktuellen Werts als Grundlage.

Mit Hilfe eines dafür vorgesehenen Messgeräts, dem Hygrometer, ist der Aufwand hierfür begrenzt. Ein Hygrometer sollte nicht zu nah an einer Außenwand, einer Tür, einem Fenster oder einer Heizung aufgestellt oder aufgehängt werden. Durch verschiedene Einflüsse ist es normal, dass sich die Luftfeuchtigkeit verändert. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass solche Messungen regelmäßig stattfinden. Erst wenn das Raumklima dauerhaft die Grenzen der Normalwerte übersteigt oder unterschreitet, sollten Sie aktiv werden.

Unser Tipp: Um die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur leichter zu kontrollieren, können Sie ein Thermohygrometer aufstellen.

 

Zusammenhang idealer Luftfeuchtigkeit und Temperatur

Die Eigenschaften von Wasser verändern sich mit der Temperatur. So kann auch die Luft abhängig von der Temperatur nur eine bestimmte Menge an Feuchtigkeit aufnehmen. Diese maximale Menge an aufzunehmender Feuchtigkeit wird als Wasserdampfsättigungsmenge bezeichnet. Sobald diese Menge überschritten wird, beginnt die Feuchtigkeit zu kondensieren.

 

Überblick Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit zur Lufttemperatur

So verändert sich der Wassergehalt in der Luft bei steigenden und fallenden Temperaturen:

Kühlt warme Luft mit etwa 50% relativer Feuchtigkeit an kalten Flächen ab, steigt dort die relative Luftfeuchtigkeit bis zu 100% an und es entsteht Kondenswasser.

Für die Praxis bedeutet dies, dass das Lüftungsverhalten an die Jahreszeit angepasst werden sollte, um eine ideale Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Sollte im Winter eine erhöhte Raumfeuchte in unseren Wohnräumen vorherrschen, kann ein erhöhter Heizaufwand dies bereits ausgleichen.

 

Optimale Luftfeuchtigkeit in den Räumen

Eine zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit können wir nicht sofort bemerken. Oftmals erkennen wir erst sichtbar werdende Anzeichen oder aufkommende gesundheitliche Probleme.

Anfragen zur Luftfeuchtigkeit

 

Um dies vorzubeugen, sollte darauf geachtet werden, dass in den Wohnräumen die richtige Luftfeuchtigkeit und Temperatur vorherrscht. Die Idealwerte sind abhängig von der Nutzungsart und der Aufenthaltsdauer.

Zu den Wohnräumen gehören nahezu alle Zimmer, in denen sich Personen mehrere Stunden am Tag aufhalten. Dazu gehört das Wohnzimmer, Esszimmer, Büroräume oder das heimische Arbeitszimmer. Verallgemeinert liegt die empfohlene Temperatur für diese Wohnräume bei ungefähr 20 Grad Celsius. Die optimale Luftfeuchtigkeit sollte hier zwischen 40% und 60% liegen .

Einige Zimmer bilden hierbei eine Ausnahme und müssen gesondert betrachtet werden.

Optimale Luftfeuchtigkeit in Räumen – Die empfohlenen Werte im Überblick:

Raum Optimale Luftfeuchtigkeit Optimale Temperatur
Wohn- und Arbeitszimmer 40-60 % 20 °C
Schlafzimmer 40-60 % 16-18 °C
Kinderzimmer 40-60 % 20-22 °C
Küche 50-60 % 18 °C
Badezimmer 50-70 % 23 °C
Keller 50-65 % 10-15 °C

 

Ideale Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer

Im Durchschnitt verbringen wir jede Nacht zwischen 6 bis 10 Stunden im Schlafzimmer. Somit gehört das Schlafzimmer zu den Räumen, in denen wir uns am längsten aufhalten. Umso wichtiger ist es, gerade hier für das richtige Raumklima zu sorgen. Denn die Qualität der umgebenden Luft hat Einfluss auf die Schlafdauer, die Schlafqualität und die Gesundheit im Allgemeinen.

Die Temperatur im Schlafzimmer sollte zwischen 16 und 18 Grad Celsius liegen. Liegt diese jedoch oberhalb der empfohlenen Werte, kann die Sauerstoffaufnahme gehemmt werden. Bei zu niedrigeren Temperaturen kann es schwerer fallen, zur Ruhe zu finden und einzuschlafen. Allgemein kann gesagt werden: Kälte hemmt die Müdigkeit.

Eine optimale Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40% und 60% liegen. Wichtig ist, dass die Raumfeuchtigkeit während der Einschlafzeit leicht über 40% liegt, denn durch die Atemluft und durch nächtliches Schwitzen erhöht sich die Luftfeuchtigkeit über Nacht kontinuierlich. Morgens sollte diese daher durch ausgiebiges Lüften wieder reguliert werden.

Sollte eine optimale Raumfeuchte nicht eingehalten werden, könnte dies unter anderem zu einem unruhigen Schlaf, Schlafmangel oder auch zu Antriebslosigkeit am darauffolgenden Tag führen. Da sich die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer schnell erhöht, besteht hier ein hohes Risiko für Schimmelbildung.

Tipp: Kontrollieren Sie Ihr Schlafzimmer auf erste Anzeichen für Schimmel. Besonders hinter Schränken und bei dicht an der Außenwand befindlichen Möbeln kann es bevorzugt zu Schimmel kommen.

Die idealen Werte sollten hier eingehalten und mittels eines Hygrometers kontrolliert werden. Sollte der maximale Wert der Raumfeuchtigkeit konstant überschritten werden, empfehlen wir kontrollierte Maßnahmen zur eigenständigen Regulation einer idealen Luftfeuchtigkeit.

Kinderzimmer mit optimaler Luftfeuchtigkeit

Im Kinderzimmer ist ein optimales Raumklima besonders wichtig. Das kindliche Immunsystem ist noch nicht voll ausgereift und muss sich erst mit den Luftbestandteilen in der Umgebung auseinandersetzen. Im Vergleich zu den Erwachsenen haben kleinere Körper einen größeren Wasseranteil. Daher reagieren Kinder und vor allem Säuglinge sensibler auf Feuchtigkeitsschwankungen als Erwachsene. Eine dauerhaft zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen kann daher negative Auswirkungen auf die Gesundheit darstellen und besonders für die Jüngeren eine Gefahr sein. So stellen Sie eine gesunde Raumluft her.

Bei durchschnittlichen 20 Grad Celsius sollte die Luftfeuchtigkeit nicht unter 40% liegen. Denn wenn die Feuchtewerte hier zu niedrig sind, kann dies zu einer erhöhten Feuchtigkeitsabgabe des Körpers führen. Wenn die Raumfeuchtigkeit hingegen zu hoch ist, wird das natürliche Kühlsystem – also das Schwitzen, negativ beeinträchtigt.

Kinder verbringen die meiste Zeit im Kinderzimmer, da es für sie Schlaf- und Spielzimmer zugleich ist. Durch das Spielen und Toben der Kinder aber auch durch einen unruhigen Schlaf kann es zu einer erhöhten Verdunstung von Körperflüssigkeiten kommen. Auf Grund dessen kann die Luftfeuchtigkeit im Kinderzimmer schneller ansteigen als in anderen Räumen.

Das Raumklima ist zudem für den Schlaf wichtig. Abweichende Luftfeuchtigkeitswerte können die Schlafqualität, die Schlafdauer und die Einschlafzeit negativ beeinträchtigen. Vor dem während der Einschlafzeit sollte darauf geachtet werden, dass die Feuchtigkeit hier nicht zu hoch ist. Eine optimale Luftfeuchtigkeit erhöht sich während der Nacht durch das Atmen und schwitzen automatisch, wenn keine Gegenmaßnahmen zum kontinuierlichen Abtrag vorgenommen werden.

Für Kinder ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 55% und 60% optimal , da es die Atmung der Kinder erleichtert, wenn die Luft nicht zu trocken ist. Jedoch sollte die Obergrenze von 60% nicht auf Dauer überschritten werden, da damit das Risiko für Schimmelbildung ansteigen kann.

Die Feuchtigkeit der Kinderzimmer sollte stets im Auge behalten werden. Bei dauerhaften Abweichungen sollten hier dringend Maßnahmen ergriffen werden.

Feuchteräume und Küchen

Zu den sogenannten Feuchteräumen zählen alle Räume, bei denen die Luftfeuchtigkeit aufgrund des Wohnverhaltens schnell ansteigen kann. Neben Bädern zählen hierbei vor allem Hauswirtschaftsräume oder Küchen zu den Räumen, die unter besonderer Beobachtung hinsichtlich einer optimalen Luftfeuchtigkeit stehen sollten.

Die empfohlenen Werte für Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind in der Küche von deren Nutzung abhängig. Wird die Küche ausschließlich für die Essenszubereitung genutzt, wird eine Raumtemperatur von 18 Grad Celsius empfohlen. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt dabei zwischen 50% und 60%. Wird die Küche hingegen auch als Ess- und Wohnzimmer genutzt, sollte die Temperatur eher bei ca. 20 Grad Celsius liegen. Die ideale Raumfeuchtigkeit sollte nun eher zwischen 40% und 60% liegen.

Da beim Kochen viel Wasserdampf entsteht, sind die Wände besonders anfällig für eine Schimmelbildung. Die Küche sollte häufig gelüftet und Wasserdampf während des Aufkommens abgeführt werden – zum Beispiel über eine eingeschaltete Dunstabzugshaube, ein geöffnetes Fenster oder eine Lüftungsanlage (Richtig Lüften).

Bäder mit optimaler Luftfeuchtigkeit

Duschen, Baden, Waschen – vor allem im Badezimmer steigen schlagartig Temperatur und Luftfeuchtigkeit an, um anschließend wieder abzufallen. Bewegt sich die Luftfeuchtigkeit dauerhaft auf einem zu hohen Niveau, wird der Schimmelbildung freien Lauf gelassen. Dies kann auf Dauer zu einer Gefahr für die eigene Gesundheit oder den Gebäudeschutz führen.

Auch hier wird daher eine Raumfeuchtigkeit zwischen 50% und 70% empfohlen. Dabei muss jedoch folgendes beachtet werden: Schimmel kann sich bereits ab einer konstanten Luftfeuchtigkeit von 60% bilden . In der Regel hält sich die Aufenthaltsdauer im Verhältnis zu anderen Wohnräumen in Bädern gering.

Da ein hohes Risiko für Schimmelbildung besteht, sollte die Luftfeuchtigkeit unbedingt kontrolliert werden. Wenn über mehrere Tage eine erhöhte Raumfeuchte im Badezimmer besteht, sollten Sie aktiv werden. Spezielle Lüftungsanlagen arbeiten bereits mit einer automatischen Feuchtigkeitsregulierung und können somit Abhilfe schaffen sowie für ideale Luftqualität sorgen.

Achtung: Häufig tritt in vielen Haushalten ein ähnliches Problem auf. Nach der morgendlichen Hygiene wird durch ein kurzes Stoßlüften die Luftfeuchtigkeit aus dem Bad abgeführt. Da jedoch Fließen, Handtücher oder die Dusche selbst immer noch über eine hohe Feuchtigkeit verfügen, kommt es bereits nach dem Stoßlüften zu einem Nachfeuchten. Somit sind viele Bäder in Deutschland dauerhaft einer zu starken Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Oftmals helfen hierbei nur bedarfsgeführte Lüftungssysteme mit selbstregulierenden Feuchtesensoren weiter.

Problembereich Keller

Unterirdisch gelegen, ist der Keller der kälteste Raum im Haus und daher anfällig für Feuchteschäden. Wer hier nicht ausreichend oder falsch lüftet, geht das Risiko von Kondensation an der kalten Kellerwand ein (Kellerlüftung).

Die idealen Werte für den Keller sind ebenfalls anhängig von der Nutzung. Diese hängt häufig auch vom Baujahr des Gebäudes ab. Alte Gewölbekeller sind bautechnisch kaum gegen Feuchtigkeit abgedichtet und somit wenig geschützt. Daher eignen sich diese meist nur für die Aufbewahrung von bestimmten Lebensmitteln oder als Lagerraum von Wein und Getränken. Kellerräumen in Altbauten vor 1970 fehlt oftmals eine Abdichtung der Bodenplatte, wobei die Außenwände hier meistens bereits abgedichtet sind. Diese Keller lassen sich nur schwierig als Wohnräume nutzen und sollten daher ebenfalls nur als Lagerraum genutzt werden. Bei Gebäuden ab 1970 kann der Keller abhängig von der Bausituation häufig als Wohn- oder Hobbyraum genutzt werden.

Auch im Keller sollte eine konstante Luftfeuchtigkeit von 60% nicht überschritten werden : Hier ist das Schimmelrisiko ebenfalls erhöht und langfristige Schäden an der Bausubstanz sind möglich.

Übersicht optimale Luftfeuchtigkeit im Keller

Die empfohlenen Werte einer idealen Luftfeuchtigkeit:

  • Lagerung von Getränken: keine konstante Überschreitung von 60%
  • Arbeitszimmer/Hobbyraum: 40 bis 60%
  • Lagerraum für Lebensmittel: 50 bis 60%
    (ein zu feuchter oder zu trockener Raum lässt Lebensmittel schneller verderben)
  • Waschküche oder Trockenraum: Feuchtigkeit sollte regelmäßig überprüft werden, da Wäsche zusätzliche Feuchtigkeit abgibt

 

Tipp: Gerade in unbeheizten Kellerräumen kann es aufgrund der kalten Außenwände schnell zu Schimmelbildung und Feuchteschäden kommen. Achten Sie vor allem im Sommer daher auf Ihr Lüftungsverhalten. Die warme Außenluft enthält im Sommer deutlich mehr Feuchtigkeit als zu anderen Jahreszeiten. Wird im Sommer der unbeheizte Keller belüftet, kann die Luftfeuchtigkeit an den kalten Außenwänden kondensieren und dadurch dauerhaft für einen feuchten Nährboden für Schimmel sorgen. Schließen Sie daher im Sommer tagsüber unbedingt die Fenster und lüften Sie nur dann, wenn die Außentemperaturen sich nachts abgekühlt haben.

Optimale Luftfeuchtigkeit – Risiken bei ungünstigen Luftverhältnissen

Der richtige Luftfeuchtigkeitsgehalt ist ein wichtiger Wohlfühlfaktor in Ihren eigenen vier Wänden. Befindet sich der Wert dauerhaft unter oder über der Normalgrenze, so kann dies Auswirkungen auf Ihr Wohlbefinden haben. Um Ihre Gesundheit nicht nachhaltig zu gefährden, sollten Sie eine zu hohe oder zu niedrige Raumfeuchtigkeit daher vermeiden.

Doch wie äußert sich eine ungünstige Luftfeuchtigkeit in unseren Räumen? Welche Faktoren können eine zu niedrige oder zu hohe Raumfeuchte in Ihrer Wohnung erklären? Nachfolgend zeigen wir Ihnen Anzeichen und Ursachen für das Erkennen ungünstiger Feuchtigkeit.

Anzeichen und Ursachen ungünstiger Luftfeuchtigkeit

Die Lüftungsverhältnisse lassen sich durch technische Messgeräte genau bestimmen. Doch eine abweichende Luftfeuchtigkeit kann auch an ersten Anzeichen selbst erkannt werden.

Übersicht ungünstiger Feuchtigkeitsverhältnisse:

Anzeichen zu hoher Luftfeuchtigkeit Anzeichen zu niedriger Luftfeuchtigkeit
Bildung von Kondenswasser an den Fenstern Austrocknung und Verformung von Gegenständen wie Fotos oder Holzaccessoires
Schäden an Wand oder Decke knackendes Holz, wie Dielen, Parkett oder Möbel
Schimmel und unangenehme Gerüche Austrocknen von Holz und Entstehung von Rissen oder Spalten
Kleidung trocknet nur sehr langsam schlechteres Pflanzenwachstum
verstimmte Holzinstrumente Unwohlsein, z.B. häufigere, wiederkehrende Infekte oder trockene und juckende Haut
abnehmendes Wohlbefinden vermehrte Infektionen, da trockene Schleimhäute anfälliger für angreifende Viren sind

 

Eine zu hohe oder eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen kann verschiedene Ursachen haben.  Im Folgenden möchten wir Ihnen typische Ursachen für ungünstige Luftverhältnisse auflisten.

Die drei häufigsten Ursachen in Wohnräumen sind:

 

  1. Fehlender natürlicher Luftaustausch:

Moderne und neue Wohnungen beziehungsweise Häuser werden immer besser isoliert, um so energieeffizient wie möglich zu sein. Um dies zu gewährleisten, werden Fenster mehrfach verglast und die Gebäudehülle inklusive des Daches stärker gedämmt. Dies spart zwar wie gewünscht Heizkosten ein, jedoch ist ein natürlicher Luftaustausch zwischen Innenräumen und Außenluft kaum mehr möglich. Schimmel- und Feuchteschäden können daher deutlich schneller entstehen als in einem unsanierten Altbau.

  1. Falsches Lüftungsverhalten:

Wenn der natürliche Luftaustausch fehlt, muss manuell nachgelüftet werden. Denn nur ein regelmäßiger Luftaustausch kann für ein gutes und gesundes Raumklima sorgen und die stetig ansteigende Feuchtigkeit abtragen. Fehlendes, falsches oder zu seltenes Lüften kann zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit führen. Dies ist vor allem durch Schlaf- und Abwesenheitszeiten durch den Beruf oder Urlaub ein Problem.

  1. Baumängel:

Eine veraltete, poröse oder mangelhafte Isolierung kann außerdem eine Ursache für ein ungünstiges Raumklima sein. Wasser kann bei Baumängeln in Form von winzigen Rissen in den Wänden nach innen eindringen und dadurch für dauerhafte Feuchtigkeit sorgen. Auch ein ungünstig gebautes Fundament oder undichte Wasserleitungen können zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen führen.

Optimale Luftfeuchtigkeit wird auch durch unser Wohnverhalten beeinflusst.

 

Typische Feuchtigkeitsquellen im Haushalt sind:

Feuchtigkeitsquellen Feuchtigkeitsanstieg in Gramm pro Stunde (g/h)
Mensch, leichte Aktivität ca. 40 bis 50
Mensch, mittlere Aktivität ca. 100
Mensch, starke Aktivität ca. 180
Duschen ca. 2.500
Baden ca. 800
Kochen ca. 600 bis 1.000
Wäsche trocknen ca. 50 bis 500
Geschirr spülen ca. 200
Topfpflanzen ca. 5 bis 20
Aquarium (pro m² Oberfläche) ca. 50

 

Risiken für Gesundheit und Gebäude durch Raumfeuchtigkeit

Eine konstant erhöhte Luftfeuchtigkeit kann verschiedene negative Folgen für Gesundheit und unser Gebäude haben. Oftmals wird ein ungenügendes Lüftungsverhalten ignoriert, was vor allem in energieeffizienten Gebäuden mit starker Dämmung schnell zu erheblichen Auswirkungen führen kann.

Optimale Luftfeuchtigkeit für unser Gebäude Risiken im Überblick:

Risiken für den Wohnkomfort Risiken für die Bausubstanz Risiken für die Gesundheit
Das Kälteempfinden des Menschen kann mir der Luftfeuchtigkeit zusammenhängen. Trotz idealer Raumtemperatur kann es daher vorkommen, dass wir uns unwohl fühlen und die Heizung weiter aufdrehen. Dies kann zu unnötig hohen Heizkosten führen, welches das Grundproblem von zu hoher Luftfeuchtigkeit nur temporär behebt (Energiekosten sparen und gleichzeitig Luftfeuchtigkeit senken). Die hohe Luftfeuchtigkeit bildet an kühleren Wänden Kondenswasser und sorgt durch stetige Feuchtigkeit für einen idealen Nährboden für Schimmel und Feuchteschäden. Ab einem dauerhaften Feuchtigkeitsgehalt von 70 % kann eine Schimmelbildung kaum vermieden werden. Durch stark gedämmte Neubauten sowie energieeffiziente Sanierungen treten diese Auswirkungen meist schneller als gedacht auf. Dies kann auf lange Sicht vor allem der Bausubstanz und somit dem Immobilienwert schaden (Wert erhalten). Sobald Schimmelpilzsporen in der Luft sind, kann eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen auftreten. Das Problem: viele Sporen sind unsichtbar und werden daher erst zu spät erkannt. Von Atemwegsbeschwerden und allergischen Reaktionen, bis hin zu Kopfschmerzen und vermehrtem Auftreten von Infektionskrankheiten. Steigt die Luftfeuchtigkeit bis auf 80 % können sich Milben und Pilze noch besser vermehren, sodass gesundheitliche Beschwerden ausgelöst und verstärkt werden können.

 

Im Winter haben wir meist den gegensätzlichen Zustand. Hier kann die Luftfeuchtigkeit abfallen und für trockene Luft in unseren Räumen sorgen.

 

Risiken zu niedriger Luftfeuchtigkeit im Überblick:

Folgen für das Wohlbefinden Auswirkungen auf die Bausubstanz Gesundheitliche Folgen
Sinkt die Luftfeuchtigkeit unter 40 %, können Reizungen der Atemwege, Haut und Augen auftreten. Bei einer Raumfeuchtigkeit unter 23 % kann der Körper seinen Feuchtigkeitsverlust nur schwer kompensieren und wir fühlen uns zunehmend unwohler. Eine konstante Unterschreitung der idealen Luftfeuchtigkeit kann ebenfalls zu negativen Folgen für die Bausubstanz führen. Trocknet die Luft zu sehr aus, kann sich beispielsweise Holz verziehen. Dies kann vor allem bei Fenstern und Türen zu nachhaltigen Problemen führen. Die Materialveränderungen können dazu führen, dass diese nur noch eingeschränkt zu bedienen sind. Eine auf Dauer zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann dazu führen, dass die Augen, Haut und Atemwege austrocknen. Krankheitserreger können einfacher über die ausgetrockneten und gereizten Schleimhäute in den Körper gelangen und das Immunsystem schwächen. Dies kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für Erkältungen und Infektionen führen.

 

Ideale Luftfeuchtigkeit selbst regulieren

Der Mensch produziert in seinem Wohnumfeld dauerhaft Feuchtigkeit. Nicht nur durch seine Atmung oder das Schwitzen, sondern vor allem durch sein Wohnverhalten kann er beim Duschen, Kochen oder Wäsche trocknen die Feuchtigkeit stark beeinflussen. Wird diese nicht regelmäßig abgetragen, kann es zu Schäden an der Gesundheit sowie der Bausubstanz führen. Eine vierköpfige Familie produziert allein durch das Atmen und durch Ausdünstungen beispielsweise zwischen 10-12 Liter Wasserdampf pro Tag – dies entspricht einem vollen Wassereimer, dessen Feuchtigkeit sich bei ungenügendem Lüftungsverhalten an den kalten Stellen innerhalb des Hauses niederschlägt und kondensiert. Wenn sich Schimmel einmal gebildet hat, ist dieser nur sehr schwer wieder zu entfernen. Daher ist Vorsorge und Prävention wichtig.

 

Stoßlüften zum Senken der Feuchtigkeitsquellen

Praktische Tipps für eine optimale Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen

Wir haben für Sie praktische Tipps zusammengetragen, die Sie für eine ideale Raumfeuchtigkeit anwenden können. Mit Hilfe von einfachen Haushaltstipps können Sie selbst Einfluss auf die Feuchtigkeitsverhältnisse in Ihrem Zuhause nehmen.

 

Optimale Luftfeuchtigkeit:

 

Praktische Tipps, um die Luftfeuchtigkeit zu senken:

  1. Richtiges Lüften: idealerweise sollte mindestens dreimal täglich stoßgelüftet werden. Lüften Sie gezielt und häufiger, wenn sich viel Raumfeuchte anstaut, beispielsweise beim Kochen, Duschen oder bei einem Wannenbad.
  2. Bewährtes Hausmittel: Stellen Sie eine Schüssel mit Salz bereit, die Feuchtigkeit aufnimmt und diese bindet. Bietet sich vor allem für kleine Räume ohne Fenster an.
  3. Wäsche nicht mehr in der Wohnung trocknen: trocknen Sie, wenn möglich, die Wäsche im Waschkeller, auf dem Dachboden oder Draußen. Lüften Sie ausgiebig danach.
  4. Räume nicht auskühlen lassen: Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen, sodass diese an den kalten Stellen direkt kondensiert. Im Winter nicht zu wenig heizen und nachts oder bei Abwesenheit sollte die Heizung nicht komplett ausgeschaltet werden.
  5. Verzichten Sie auf Windstopper und Türrollen: Diese verhindern die natürliche Luftzirkulation. Der Freiraum unter der Tür soll für einen konsequenten Luftaustausch sorgen
  6. Schlafplätze der Haustiere verlegen: Wenn es möglich ist, sollte das Körbchen vom Hund aus den betroffenen Räumen in den Flur verlegt werden. Denn alle Lebewesen geben durch die Atemluft auch Feuchtigkeit an die Luft ab.
  7. Zimmerpflanzen gezielt einsetzen: Informieren Sie sich! Bestimmte Pflanzen nehmen Feuchtigkeit aus der Luft auf und benötigen nur wenig Gießflüssigkeit – beispielweise Kakteen oder der Bogenhanf. Setzen Sie diese Arten gezielt ein. Andere Arten stoßen besonders viel Feuchtigkeit aus. Diese sollten bei Möglichkeit entfernt werden.
  8. Luftentfeuchter: Der Einsatz von elektrischen Luftentfeuchtern bietet sich an, wenn alle anderen Maßnahmen nicht möglich sind oder zu keinem Erfolg führen. Sie bieten eine schnelle Abhilfe.
  9. Kontrollierte Wohnraumlüftung. Durch den Einsatz von automatischen Lüftungsgeräten kann ein optimales Raumklima dauerhaft gewährleistet werden. Investitionskosten sowie der Einbau sind dabei mit wenig Aufwand umzusetzen – Hersteller dezentraler Lüftungstechnik bieten hierfür kostenfreie Beratungen an (Mehr zum Thema: Kontrollierte Wohnraumlüftung).

 

Praktische Tipps zum Erhöhen der Luftfeuchtigkeit:

  1. Wäsche: Wäsche ohne Schleudergang waschen und sie über einem Behälter trocknen. Die Verdunstung sorgt für Wasser in der Raumluft, sodass die Feuchtigkeit ansteigt.
  2. Wasserschalen: Stellen Sie mit Wasser gefüllte Schalen auf die Heizung. Diese Methode eignet sich vor allem im Winter, um trockene Raumluft zu vermeiden. Optional können ätherische Öle hinzugefügt werden.
  3. Duschen und Kochen: Öffnen Sie die zusätzlich die Türen. So verteilt sich die Feuchtigkeit im Haus.
  4. Pflanzen: Bestimmte Arten eignen sich gut zur Luftbefeuchtung. Denn sie „atmen“ über ihre Blätter und erzeugen somit Feuchtigkeit. Regelmäßiges gießen ist jedoch dafür eine Voraussetzung.
  5. Blumenspritze: Mit einem Wasserzerstäuber für Pflanzen kann ganz einfach etwas Wasser im Raum verteilt werden.
  6. Luftbefeuchter: Elektrische Luftbefeuchter stellen mit automatischen Funktionen sicher, dass die Luft nicht zu trocken wird.
  7. Kontrollierte Wohnraumlüftung: Dezentrale Lüftungsgeräte verfügen über eine Rückbefeuchtungs-Funktion. Die Feuchtigkeit wird beim Lüften daher nicht komplett abgetragen sondern durch die Zwischenspeicherung in der Keramik den Innenräumen anteilhaft wieder zugeführt.

 

Automatische Lüftungssysteme für eine optimale Luftfeuchtigkeit

Die häufigste Ursache für eine ungünstige Luftfeuchtigkeit ist falsches Lüften. Aus Zeitmangel oder Abwesenheit besteht oftmals keine Möglichkeit regelmäßig und kräftig zu lüften. Besonders dann ist eine regelmäßige Kontrolle der Feuchtigkeit wichtig und notwendig. Aber auch diese manuelle Kontrolle kann im Alltag schnell zu aufwendig werden.

Wenn die Ursachen nicht einfach behoben werden können oder das Lüftungsverhalten nicht ausreichend verändert wird, stellt eine dezentrale Wohnraumlüftung eine vorteilhafte und energiesparende Lösung dar. Diese sorgt automatisch für einen regelmäßigen Luftaustausch und ein ideales Raumklima. Die Feuchtigkeits- sowie Temperaturmessung muss hier nicht mehr manuell geschehen, denn ein im System selbst integrierbares Hygrostat und Thermometer überwacht Ihre Raumfeuchte und Temperatur eigenständig.

Einige Vorteile einer automatischen Lüftungsanlage im Überblick

  • Stets angenehmes Raumklima sowie sauerstoffreiche Luft zum Atmen
  • Schutz vor Pollen und Schadstoffen mit Hilfe von bestimmten Filtern (gegen Aerosole)
  • Bis zu 91% Wärmerückgewinnung spart Heizkosten
  • Keine Probleme mit feuchten Wänden oder Schimmel
  • Lüftungslösung mit hoher Energieeffizienz – nur ca 4 € Stromkosten im Jahr pro dezentrales Lüftungsgerät
  • Eigenständiger Abtransport und Regulierung der Luftfeuchtigkeit und Temperatur

 

Eine dezentrale Lüftungsanlage bietet eine komfortable, energiesparende und einfache Lösung für dauerhaft ideale Luftqualität. Lassen Sie sich in einem kostenfreien Erstgespräch von unseren Lüftungsexperten über Ihre individuelle Lüftungslösung beraten.

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