Kostenaufstellung: Diese Kosten fallen bei einer Lüftungsanlage an
Die Kosten für eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:
• Planungskosten
• Gerätekosten
• Einbaukosten
• Betriebskosten
• Wartungs- und Reinigungskosten
Wenn Sie die Anschaffung einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung planen, sollten Sie nicht nur die Kosten für die dezentrale Lüftungsanlage im Auge behalten, sondern auch die der anderen drei Bereiche. Gerade hier können nachhaltig erhöhte Kosten auf Sie zukommen, wenn die Betriebskosten oder die Wartung der Geräte höher ausfallen.
Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Lüftungsplaner über die konkreten Anforderungen für Ihr Eigenheim. Anhand dieser Kriterien fällt die Wahl des Lüftungsgeräts leichter aus
Zentrale Lüftungsanlagen sind häufig in der Praxis kostspieliger, als dezentrale Geräte. Dies hängt mit höheren Anschaffungskosten, erhöhten Montagekosten für die Kanalsysteme, aber auch mit den größeren Betriebskosten zusammen, vor allem wenn Ihre Zentralanlage über ein Vorheizregister verfügt. In Wohnung ist oftmals der Einsatz von wenigen dezentralen Geräten ausreichend, um den benötigten Mindestluftwechsel sowie der damit verbundene Feuchteabbau und die Luftreinigung zu gewährleisten. Erfahren Sie mehr zum Thema Optimale Luftfeuchtigkeit in unserem Ratgeber. Sprechen Sie daher im Vorfeld mit einem Fachmann über Ihr Bauprojekt.
Kostenaufstellung: Kosten einer dezentralen Lüftungsanlage
Auch hier möchten wir darauf hinweisen, dass die nachfolgenden Kosten für eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung nur zur groben Orientierung dienen und je nach Bausituation und Modell variieren können.
1. Kosten für die Lüftungsplanung
Laut der aktuellen Energieeinsparverordnung muss ein Mindestluftwechsel für ein Neubau oder bei einer umfassenden Sanierung nachgewiesen werden. Die entscheidende Frage dabei ist: sollte das Haus durch eine mechanische Lüftung ergänzt werden oder nicht?
Bei den meisten Planungsvorschlägen werden drei grundsätzliche Bereiche abgedeckt:
• Das Lüftungskonzept
• Die energetische Bewertung
• Der Positionierungsvorschlag
Das Lüftungskonzept
Die Energieeinsparverordnung, kurz EnEV, fordert einen Mindestluftwechsel für Neubauten sowie bei einer umfassenden Sanierung. Um diesen nachzuweisen, wird nach DIN 1946-6 ein Lüftungskonzept erstellt. Zuständig für die Erstellung sind im Zuge dessen immer die Personen, die entweder eine lüftungstechnische Veränderung am bereits bestehenden Gebäude vornehmen oder einen Neubau planen: Handwerker, Planer, und Architekten.
Viele Lüftungshersteller bieten ebenfalls kostenfreie Planungsunterstützung in diesem Bereich an. Informieren Sie sich dahingehend immer über die Leistungen des jeweiligen Herstellers.
Die energetische Bewertung
Bei der energetischen Bewertung wird in der Regel der benötigte Energiebedarf für das Objekt festgestellt (Quelle: Verbraucherzentrale). Eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung senkt diesen Bedarf durch die jeweilige Energieeinsparungen. So kann die tatsächlich benötigte Energie für das Bauprojekt reduziert werden. Die Höhe der Einsparung ist relevant für die Förderung.
Der Positionierungsvorschlag
Der Planer erstellt auf Grundlage des Lüftungskonzepts und der Grundrisse eine Zeichnung, die Auskunft über die Positionierung der einzelnen dezentralen Lüftungsgeräte für Ihre Wohnraumlüftung gibt. Eine rechtlich bindende Planung erstellt üblicherweise der Architekt oder Planer.
Denken Sie aktuell über die Anschaffung einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung nach? Die Lüftungsplaner von getAir unterstützen Sie mit einer Fachberatung sowie einer kostenfreien Lüftungsplanung für Ihr Bauprojekt:
2. Kosten für die Geräte
Je nachdem wie viele Einzelgeräte Sie für die Erreichung des Mindestluftwechsels benötigen, können die Anschaffungskosten für die Geräte variieren. Je nach Modelltyp gibt es Basis- und Premiumprodukte, die sich vor allem in ihrer Leistung und Verarbeitung unterscheiden. Auch die zusätzlichen Komfortansprüchen des Nutzers spielen bei der Kostenberechnung eine Rolle.
Informieren Sie sich darüber, welche Luftleistungen, welche Wärmerückgewinnung (wichtig für die Förderung) und welche Sensoren Sie für Ihr Bauprojekt benötigen. Setzen Sie dabei eher auf Qualitätsprodukte bei Ihrer dezentralen Lüftungsanlage um schwierige Reklamationen und gar einen Austausch Ihrer dezentralen Lüftungsanlage hinterher zu vermeiden. Günstig verarbeitete Produkte können erfahrungsgemäß in Ihrer Langlebigkeit aber auch in der Geräuschentwicklung stark variieren. Beispielsweise kann es z.B. zu einem Klackern des Ventilators kommen oder auch zu anderen Geräuschproblemen.
Die Kosten für dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung können je Gerät zwischen 300€ und 600€ variieren. Hinzu kommen Abluftgeräte (ca. 100-200€), die Steuerung (ca. 150-300€) sowie diverses Lüftungszubehör für einen erhöhten Wohnkomfort. Die gesamte Wohnraumlüftung umfasst je nach Bauprojekt eine unterschiedliche Anzahl dieser Einzelgeräte.
Wie viele Geräte benötige ich überhaupt?
Innerhalb Ihrer Lüftungsplanung wird eine Auslegung geplant, mit der Sie den gewünschten Mindestluftwechsel erreichen. Dieser kann von Modell und Bausituation variieren, sodass die folgenden Gerätemengen lediglich zur Orientierung dienen:
Wohnraumgröße |
Anzahl Lüfter |
Dreiraumwohnung |
ca. 4 Lüfter |
Vierraumwohnung |
ca. 4-6 Lüfter |
120m² Einfamilienhaus |
ca. 6-8 Lüfter |
160m² Einfamilienhaus |
meist mehr als 8 Lüfter |
3. Kosten für den Einbau der Geräte
Neubau – Einbaukosten für dezentrale Lüftungsanlagen:
Ist bei der Bauplanung eines Hauses bereits ein dezentrales Lüftungssystem vorgesehen, dann können sich die Einbaukosten durch entsprechende Maßnahmen gegenüber einer Sanierung verringern. Dies hängt damit zusammen, dass schon im Rohbau auf die Wandeinbauhilfen für Lüfter zurückgegriffen wird und entsprechende Kernlochbohrungen eingespart werden können. Mit einem entsprechendem Wandeinbaublock können die Löcher für die Geräte im Rohbau einfach realisiert werden (siehe auch Lüftungsmontage).
Kostenorientierung im Neubau |
Montageblock: ca. 35€ pro Block |
Einbauzeit: ca. 45 Min pro Lüfter |
Sanierung – Einbaukosten für dezentrale Lüftungsanlagen
Bei einer Sanierung Ihres Hauses bzw. Ihrer Wohnung, ist eine dezentrale Lüftungsanlage empfehlenswert, da sich der nachträgliche Einbau auf die Kernbohrung in die Außenwände und der Realisierung elektrischer Anschlüsse beschränkt.
Die Nachrüstung durch eine zentrale Lüftungsanlage ist hier sehr viel kostenintensiver, da hierbei die Lüftungskanäle in die einzelnen Räume im Estrich oder unter Decke verlegt werden müssten und dadurch der Arbeitsaufwand weitaus höher ausfällt.
Kostenorientierung bei einer Sanierung |
Kernlochbohrung: ca. 60-70€ je Lüftungsloch |
Einbauzeit: ca. 60 Min pro Lüfter |
4. Betriebskosten bei einer dezentralen Lüftungsanlage
Die Betriebskosten bei einer Wohnraumlüftung fallen für alle elektrischen Geräte innerhalb des Lüftungssystems an. Dies trifft sowohl auf den Regler, als auch auf jedes einzelne Lüftungsgerät zu. Da die dezentralen Lüftungsanlagen grundsätzlich eine geringe Leistungsaufnahme haben, fallen die Betriebskosten entsprechend gering aus (Energieersparnis dank dezentraler Wohnraumlüftung).
Bei einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von ca. 3 Watt wären bei einem Dauerbetrieb Stromkosten von ungefähr 4-5€ im Jahr pro Gerät zu erwarten. Je nachdem wie viele Geräte Sie verbaut haben, können Sie die Betriebskosten entsprechend hochrechnen und kalkulieren. Beachten Sie dabei aber bitte, dass es sich hierbei nur um eine grobe Orientierung handelt, da die tatsächlichen Betriebskosten immer vom Stromanbieter und den eigentlichen Modellen abhängt.
5. Wartungs- und Reinigungskosten bei einer dezentralen Lüftungsanlage
Bei den Wartungskosten unterscheidet man im Wesentlichen nach:
• Austausch defekter Bauteile
• Reinigung der einzelnen Komponenten
• Austausch von Lüftungszubehör
Dass Bauteile während des Betriebs ohne Fremdeinwirkung kaputt gehen ist eher unwahrscheinlich. Beschädigungen können bei der unsachgemäßen Bedienung oder dem Auseinanderbauen der einzelnen Komponenten eines Lüfters passieren. Grundsätzlich wurden die dezentralen Geräte aber die vergangenen Jahre so weiterentwickelt, dass dieser Fall in der Praxis nur sehr selten geschieht. Die durchschnittliche Gewährleistung beträgt zwei Jahre. Achten Sie einmal mehr bei der Wahl Ihres Lüftungsmodells auf eine entsprechend hochwertige Verarbeitung.
Die Reinigung der einzelnen Komponenten kann durch den Bewohner selbst durchgeführt werden. Hierbei reicht ein herkömmliches Mikrofasertuch, um die einzelnen Bauteile von Schmutz- und Staubablagerungen zu befreien. Die Kosten für eine professionelle Reinigung durch einen Dienstleister können somit im Gegensatz zu Zentralanlagen hier eingespart werden.
Bestimmtes Lüftungszubehör sollte regelmäßig ausgetauscht und erneuert werden. Dies trifft vor allem auf die eingesetzten Filter ein. Achten Sie daher auf die Verschmutzung bei den Filtern und bestellen Sie das Lüftungszubehör rechtzeitig nach.
Empfehlung: Austausch der Filter pro Gerät 1-2 mal im Jahr. Kosten für einen neuen Filter: ca. 7-15€ je Gerät.