Heuschnupfenmittel – Therapie & Hausmittel gegen Heuschnupfen
Der wichtigste Therapieansatz ist zunächst die Karenz. Hier wird zunächst versucht, den Kontakt mit Allergenen möglichst zu vermeiden. Sollten jedoch weiterhin Symptome auftreten, helfen Nasensprays mit Antihistaminika oder mit Cortison. Auch Medikamente in Form von Tabletten oder Augentropfen schaffen eine Linderung der akuten Symptome. Die Ursache der Erkrankung kann mit einer spezifischen Immuntherapie bekämpft werden. Hierbei wird von der sogenannten Hyposensibilisierung gesprochen.
Behandlungsmöglichkeiten als Heuschnupfenmittel
Die Behandlungsmöglichkeiten einer Allergie sind besonders in der Wirkdauer unterschiedlich. Es muss zwischen der kurzfristigen Linderung der Symptome und einer langfristigen Behandlung der Ursache unterschieden werden.
Behandlungsarten im Überblick:
Behandlungsmöglichkeiten |
Geeignet zur |
Karenz: Vermeidung des Allergens |
sofortigen Verbesserung der Allergiesymtome |
Medikamentöse Symptombehandlung |
schnellen Verbesserung der Allergiesysmptome |
Hyposensibilisierung |
ursächliche Behandlung der Allergie und Verbesserung der Allergiesymptome; Vorbeugung von Asthma sowie eines allergischen Schocks |
Zunächst sollte so genau wie möglich bestimmt werden, welche konkreten Allergene für die Beschwerden verantwortlich sind. Die richtige Behandlung ist nicht nur wichtig um die akuten Symptome ab zu lindern, sondern auch um eine langfristige Verschlimmerung zu vermeiden.
Wie vermeide ich den Kontakt mit den Allergenen?
Die Kontaktvermeidung mit den auslösenden Allergenen, ist der einfachste und sicherste Weg, allergische Reaktionen erst gar nicht entstehen zu lassen. In der Praxis lässt sich diese Methode allerdings nur bedingt umsetzen. Viele Allergene sind weit verbreitet und es ist im Alltag nahezu unmöglich, sich vollständig vor Pollen zu schützen.
Versuchen Sie jedoch, die Allergene möglichst zu vermeiden – die Karenz ist Ihre erste Möglichkeit zur Linderung.
Vorteile |
Nachteile |
Kurzfristig anwendbar |
Im Alltag schwer durchführbar |
Keine Nebenwirkungen |
Einschränkungen im Alltag |
Keine Kosten |
In bestimmten Regionen fast unmöglich |
Schneller, positiver Effekt |
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Können Medikamente wirklich helfen?
Für eine unmittelbare Linderung der Beschwerden bei Heuschnupfen und anderen Allergien stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Je nach Wirkstoff werden die allergischen Reaktionen unterbunden oder abgeschwächt. Dabei wird in systemische und topische Medikamente unterschieden.
Systemische Medikamente wirken auf den gesamten Organismus und werden meist in Form von Tabletten oder Spritzen verabreicht.
Topische Medikamente wirken hingegen nur auf den Bereich des Körpers, an dem diese angewandt werden. Beispiele für topische Medikamente sind Nasensprays, Augentropfen, Salben oder Asthmasprays. Beide Arten von Mittel sorgen allerdings nur für eine kurzzeitige Unterdrückung und sorgen nicht für ein pollenfreies Leben.
Vorteile |
Nachteile |
Schneller, positiver Effekt |
Keine dauerhafte Linderung |
Je nach Organismus, sehr wirksam |
Langfristig hohe Kosten |
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Medikamente müssen immer mitgeführt werden |
Wie funktioniert eine Hyposensibilisierung?
Die einzig ursächliche Behandlung des Heuschnupfens ist eine spezifische Immuntherapie. Ihre Wirksamkeit ist ausreichend belegt und sie sollte so bald wie möglich nach einer entsprechenden Diagnose in Erwägung gezogen werden. Die Therapie gibt es in Form von Spritzen oder Tabletten beziehungsweise Tropfen. Patienten erhalten in regelmäßigen Abständen eine stetig steigende Dosis der Allergene zugeführt. Dadurch entwickelt das Immunsystem nach und nach eine Toleranz und es treten langfristig nur noch schwache bis gar keine Symptome einer Pollenallergie mehr auf. In der Regel wird eine Behandlungsdauer von drei Jahren empfohlen, um komplett pollenfrei leben zu können.
Wichtig: Bei einer Pollenallergie ist es wichtig, dass die Therapie drei bis vier Monate vor der Pollenflugsaison beginnt, da sonst zu viele Allergene gleichzeitig auf den Körper einwirken könnten.
Vorteile |
Nachteile |
Langfristiger Therapieerfolg |
Lange Therapiedauer |
Dauerhafte Verbesserung |
Keine garantierte Heilung |
Keine Einschränkungen im täglichen Leben |
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Kann Asthma verhindern |
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Kostenübernahme durch Krankenkasse |
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Heuschnupfenmittel: Hausmittel gegen eine Allergie
Jeder Heuschnupfen-Patient hat mit der Zeit eigene Praxiserfahrungen sammeln können, um lästiges Augen-Jucken oder den Niesreiz lindern zu können. Die folgenden Hausmittel gelten zwar nicht als wirkliche Heuschnupfenmittel, haben sich erfahrungsgemäß aber bei vielen Patienten bewährt:
1. Ingwer-Tee:
Stärkt das Immunsystem und ist auch bei Erkältungen hilfreich.
2. Ernährung überdenken:
Zeitweiser Verzicht auf tierische Eiweiße, wie Fleisch, Wurst, Eier oder Milchprodukte. Manchen Allergikern hilft es auch, auf Nahrungsmittel mit Histamin, wie Nüsse, konservierte Lebensmittel, Soja, geräucherte Wurst, Fisch, Bananen, Birnen, Orangen, Schokolade zu verzichten.
3. Vitamine und Mineralien auffüllen:
Eine ausreichende Einnahme von Vitamin C und D, Zink, Magnesium und Kalzium kann Linderung verschaffen und als Heuschnupfenmittel wirken.
4. Manuka-Honig:
Bei Manuka-Honig ist es wichtig, einen zertifizierten Honig mit einem hohen MGO-Gehalt (Methylglyoxal) zu verwenden: Je höher der Wert, desto stärker die Wirkung gegen die Pollenallergie.
5. Propolis:
Propolis stärkt das Immunsystem und kann damit indirekt vor der Auswirkung von Pollen schützen.
6. Schwarzkümmelöl:
Schwarzkümmelöl wirkt entzündungshemmend und sollte in Kapselform verabreicht werden.
7. Darmkur:
Auch eine Darmkur mit den „guten“ Darmbakterien kann zu einer Linderung verhelfen.
8. für die Nase:
Regelmäßiges einreiben mit Johanniskraut schont die Nasenschleimhäute. Auch eine Nasendusche mit Salzwasser kann Abhilfe verschaffen und den Pollenschutz unterstützen.
9. für die Augen:
Augenkompressen mit einem Sud aus Augentrostkraut helfen schnell und beruhigen gut.
Hausmittel gegen Heuschnupfen
Neben der Einnahme von Medikamenten gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich vor Pollen zu schützen und die Entstehung von allergischen Reaktionen und die damit verbundenen Beschwerden, einzuschränken.
Schutzmaßnahmen für einen beschwerdefreieren Alltag:
✔ Durch das Anbringen von Schutzgittern kann die Pollenbelastung in Wohnräumen verringert werden. Auch Heuschnupfen-Geplagte können dann unbedenklich lüften.
✔ Regelmäßiges Saugen und Wischen verringert die Gefahr, dass lose Pollen aufgewirbelt werden.
✔ Spezielle Filter für den Staubsauger sorgen dafür, dass beim Saugen möglichst wenig Staub herumgewirbelt wird. Möglich ist auch eine Anschaffung eines speziellen Allergiker-Staubsaugers, aus dem praktisch keine staub- oder pollenbelastete Abluft herausdringt.
✔ Es empfiehlt sich beim Autokauf auf gute Pollenfilter zu achten und diese regelmäßig wechseln zu lassen. Pollenfilter für das Auto bieten Schutz vor Pollenflug durch die einströmende Lüftung, jedoch müssen die Seitenfenster beim Pollenflug geschlossen bleiben.
✔ Luftreiniger mit moderner Filtertechnologie für Innenräume können helfen, die Pollenkonzentration der Innenraumluft zu reduzieren.
✔ Wenn Staubsauger oder andere Geräte gereinigt und Filtereinsätze gewechselt werden müssen, sollte man jemanden um Hilfe bitten, der keine Pollenallergie hat.
✔ Wäsche während des Pollenflugs nicht draußen trocknen. So wird vermieden, dass Sie später pollenbehaftete Kleidung tragen oder sich in pollenbelastete Bettwäsche legen.
✔ Wechseln Sie Ihre Kleidung nicht im Schlafzimmer, da sonst an der Wäsche haftende Pollen aufgewirbelt werden können. Das kann zu nächtlichen Allergieschüben führen. Wenn Sie von draußen hereinkommen, sollten Sie ebenfalls die Kleidung wechseln und wenn möglich waschen.
✔ Gehen Sie abends duschen und waschen Sie sich die Haare. So werden alle die in den Haaren und die auf der Haut haftenden Pollen entfernt.
✔ Lüften sollte man auf dem Land eher am Nachmittag oder Abend, da dort die Pollenkonzentration in der Luft morgens am Höchsten ist. In der Stadt sollte jedoch eher am Morgen gelüftet werden.
✔ Behalten Sie in den Pollenflug im Auge. Hilfreich sind dafür Pollenflugkalender oder tagesaktuelle Berichte von Pollenwarndiensten oder des Wetterberichtes. Für Aktivitäten im Freien sind Regentage ideal, da der Regen die Pollen aus der Luft spült.
✔ Verzichten Sie auf das Rauchen, dies reizt zusätzlich die Schleimhäute.